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U20

Halbfinal-Aus der U20 – und jede Menge Emotionen

Fußballer Roman Weidenfeller hat es auf dem grünen Rasen einst auf den Punkt gebracht: „We have a grandios Saison gespielt.“ Das gilt uneingeschränkt auch für die U20 der Löwen Frankfurt, die am Wochenende nach leidenschaftlichem Kampf beim EHC Grizzly Adams Wolfsburg ihre letzten beiden Saisonspiele verlor. Herzlichen Glückwunsch den Grizzlys nach einer überlegenen Spielzeit zum verdienten Einzug ins Finale! Für einige Löwen waren es jedoch nicht nur zwei verlorene Spiele, nicht nur das Aus im Playoff-Halbfinale, nicht nur das Ende der Saison, sondern eben auch insgesamt die letzten Spiele im Nachwuchsbereich. Ein Wechselbad der Gefühle mit Wehmut, Stolz und auch ein paar Tränen bei mitgereisten Eltern, Trainer und Betreuerteam und bei den Jungs selbst – harte Schale, weicher Kern.

Zum Sportlichen: Das Spiel am Samstag begann nicht gut, die Löwen kamen nicht so zum Zuge, wie sie sich das vorgestellt hatten. In den ersten beiden Dritteln liefen die Mannen von Trainer Henry Wellhausen zu oft hinterher. Wolfsburg ging in Führung und baute diese sukzessive aus. Eric Motisan brach dann nach vorne den Bann erst in der 48. Minute mit dem ersten Treffer der Löwen zum 5:1 nach Zuspiel von Florian Fichtner und Felix Seiz. Jonathan Lorei erzielte daraufhin das 5:2 in der 54. Minute – es keimte noch einmal ein kleiner Funken Hoffnung in der Mannschaft und auch bei den mit vollem Fan-Equipment ausgestatteten Eltern auf den Rängen auf. Aaron Kästle und Nikolas Junnila hatten ihm in Überzahl schön aufgelegt. Dann volles Risiko – Torwart raus. Mitte des Spiels hatte Tim Schweitzer das Tor verlassen, für ihn kam Oliver Reichert ins Spiel, der mit einigen Paraden glänzen konnte und sich dafür selbst genauso feierte wie ihn die Mannschaft und die Fans auf den Rängen. Ein tolles Bild. Wolfsburg jedoch war zu clever und traf entscheidend ins Empty Net zum Endstand von 6:2.

Sonntag dann ein anderer Beginn. Jonathan Lorei schnappte sich nach einer Puckeroberung von Nikolas Junnila die Scheibe und überwand den Wolfsburger Goalie in der 7. Minute zur Führung der Löwen. Nach einem Pass von Aaron Kästle marschierte Eric Motisan dann über links ins gegnerische Drittel, sah Florian Fichtner rechts, der die Führung auf 2:0 ausbaute. So ging es in die Drittelpause, die Löwen waren da! Im Mitteldrittel ließen sich die Löwen dann zweimal überraschen, so dass es nach 25 Minuten unentschieden 2:2 stand. Jetzt wackelten die Löwen phasenweise – sie hielten dem Druck im gesamten Mitteldrittel jedoch weiter stand. Im Schlussdrittel konnte Wolfsburg aber noch einmal nachlegen und gewann auch Spiel 2 verdient mit 6:2.

Eine aus Sicht der Löwen großartige Saison ist vorbei. Für den Jahrgang 2003 waren es die letzten Spiele in der DNL, im Nachwuchsbereich und vielleicht auch für die Löwen insgesamt. Wir bedanken uns in alphabetischer Reihenfolge bei Florian Fichtner, Jonathan Lorei, Eric Motisan, Jonas Muthig und Alex Wagner ganz herzlich – wir werden Euch vermissen. Wegen eures leidenschaftlichen Engagements. Wegen eurer Tore. Wegen eurer Treue. Aber vor allem, weil ihr einfach tolle Jungs seid. Ihr musstet mit Eeuren Mannschaftskameraden im Dezember 2021 das Schlimmste miterleben, was einem widerfahren kann. Ihr habt es mit dem Team gemeinsam geschafft, wie wir alle es kaum für möglich gehalten haben. Ihr und wir alle werden Niclas Kaus, unsere Nummer 5, nie vergessen.

Ein persönliches Wort zum Schluss: Nach über 18 Eishockeyjahren mit unseren drei Kindern, nach Hunderttausenden (!) von Kilometern zwischen Mainz und Frankfurt mit nicht selten zwei Hin- und Rückfahrten zu Trainings mit den Jungs pro Tag, nach vielen Kuchentheken, Zeitnehmertätigkeiten, Spielberichtserfassungen, auch mal Einspringen für erkrankte Betreuer – aber vor allem nach viel Spaß als leidenschaftlicher Stadionsprecher und Spielbericht-Schreiber endet nunmehr auch mein Löwen-Engagement. Es war mir eine große Freude, ich wünsche dem Verein nur das Beste! Auf dass wir uns gesund wiedersehen! (Udo Fichtner)

Statistik beider Spiele vom Wochenende:

Tore: Jonathan Lorei (2), Eric Motisan und Florian Fichtner (je 1)

Strafminuten: EHC Wolfsburg 22, Löwen Frankfurt 22