U20 nach großartiger Leistung im Halbfinale
Wer hätte das gedacht?! Nachdem das Ziel, in der Hauptrunde Platz 4 zu belegen, denkbar knapp verfehlt wurde, musste die Löwen-U20 am Wochenende zu ihrer Best-of-Three-Serie zu zwei Spielen beim EHC Erfurt antreten. In mitreißenden Partien, mit einem überragenden Goalie, einer ganz und gar zuverlässigen Verteidigung und unermüdlich ackernden Stürmern bezwangen Coach Henry Wellhausen und seine Jungs den Tabellennachbarn aus Thüringen jeweils mit 3:1 und stehen damit im Halbfinale. Gegner dort ist dort Ligaprimus EHC Grizzly Adams Wolfsburg, der am 11. und 12. März als klarer Favorit in seinen beiden Heimspielen gilt, den die Löwen in der Saison aber schon bezwungen haben. Geht da vielleicht noch mehr?
Was für packende Spiele in Erfurt! Die Löwen stressten den Gegner über die gesamten 120 Minuten Samstag und Sonntag bereits in dessen Drittel und erstickten somit klare Spielzüge schon im Ansatz. Die immer sicherer stehende Verteidigung mit Felix Seiz, Jerry Jermakovs, Niklas Schweitzer, Aaron Kästle und Max Schrank räumte alles ab, was sich gefährlich dem eigenen Tor näherte. Leider nahm Max Schrank das zu wörtlich und erwischte bei einem heftigen Open-Ice-Hit einen Erfurter Spieler am Kopf. Matchstrafe. Dem Erfurter Spieler wünschen wir eine vollständige und schnelle Genesung.
Die Löwen spielten nicht nur in den darauffolgenden fünf Minuten, sondern in beiden Spielen ein nahezu perfektes Unterzahlspiel, Sonntag sogar zweieinhalb Minuten lang in doppelter Unterzahl. Zwei Lattentreffer gab es zwar, aber letztlich stand immer wieder Tim Schweitzer im Weg, der seine vermutlich besten Spiele für die Löwen in den letzten Jahren machte. Ein derart sicherer Rückhalt ist für jede Defensive und die gesamte Mannschaft wie eine gute Versicherung, die im Zweifelsfall dann auch wirklich zahlt.
Die Stürmer arbeiteten zwei Tage lang wie Ackergäule. Alle drei Reihen. Nikolas Junnila, Jannik Kaus, Jonas Muthig, Jonathan Lorei nach langer Verletzungspause, Florian Fichtner, Eric Motisan, Michael Becker, Alex Wagner und Sascha Eremenko – alle sollen hier genannt und beklatscht werden ob ihres unermüdlichen Einsatzes während der gesamten 120 Minuten. Das war Eishockey! Alle mit nach Erfurt gereisten Eltern und Fans waren völlig aus dem Häuschen.
Beide Siege waren souverän, hochverdient und nie wirklich gefährdet, auch wenn über 120 Minuten eine knisternde Spannung vor guter, stimmungsvoller Kulisse herrschte und Erfurt immer wieder mal Chancen hatte. Die Löwen hatten solche aber auch und mehr davon. Schade, dass sich die Verletzung von Dila Demencius aus dem Training letzte Woche kurz nach Spielbeginn gleich wieder meldete – er musste den Rest des Wochenendes zuschauen.
Jetzt gilt es, den Fokus auf Wolfsburg zu legen. Vor gut einer Woche gingen die letzten beiden Spiele der regulären Saison dort jeweils mit nur einem Tor verloren. Eins ging sogar in die Verlängerung. Mit einer Leistung wie in Erfurt wird Wolfsburg gegen die Löwen jedenfalls nicht so auftrumpfen können, wie sie es in ihrem Viertelfinale gegen die Roten Teufel aus Bad Nauheim zeigen konnten. Im zweiten Halbfinale stehen sich die Crocodiles aus Hamburg und der EV Duisburg gegenüber.
Statistik beider Spiele:
Tore: Nikolas Junnila (2), Alex Wagner, Felix Seiz, Eric Motisan und Jonathan Lorei (je 1)
Strafminuten: EHC Erfurt 18, Löwen Frankfurt 47 (inkl. Matchstrafe)